KUNST-STOFF
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Name VIDEO-SCANS

Describtion
Video-Scans was nominated for the International Media Art Award 2002, Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe
http://on1.zkm.de/zkm/imkp50/7

2002, documentated on Arte, SWR und WDR

2003, exhibited at the International Videofestival, Bochum


Carmen Katja Beckenbach (art historian) about the Video-Scans for the international media art award 2003:

"A film is made up of many individual images shown in
sequence. It is only the special way in which they are shown
that produces a film for the viewe'rs eye. The Video-Scan Image Creation Method projects turns precisely this fact upside down. A scanner is positioned on a screen in order to reduce the moving images to a single one. The lengh of the technical process means that all the individual frames are crammed together to form a single image. Varying degrees of abstraction are produced according to the film that is used as a basis, with the time factor, wether it relates to film time or the scanning process, is always obvious".

Julia Weigold über Video-Scans und die Lesbarkeit bewegter Bilder

"Die Bilderflut ist ein altes und immer wieder viel diskutiertes Thema.

Dass es sich bei den Video-Scans nicht allein um die Übertragung einer konkreten Poesie ins Reich des Digitalen handelt, liegt auf der Hand angesichts des Faktors Zeit, welcher bei dieser Methode eine wesentliche Rolle spielt. Video-Scans provozieren eine Veränderung der digitalen Zeitbegriffe.

Ähnlich und inspiriert von Marcel Duchamp, "Akt, eine Treppe herabsteigend" von 1912, wird in den Video-Scans der Ablauf von Zeit und Bewegung mit eingebracht. Das neue an dem Duchamp-Gemälde war, das es im Gegensatz zu den kubistischen Werken, die ausnahmslos Gegenstände in geometrischen Formen auflösten und dabei den Gegenstand von verschiedenen Ansichten zeigten, einen Bewegungsablauf in seine verschiedenen Stadien auffächerte und damit das Element der Zeit enthielt.

Im Falle der Video-Scans wird durch die digitale Zeitverzögerung eines Scanners ein Film bearbeitet und in ein völlig neues Format gebracht. Und zwar in ein einziges Bild, bestehend aus einem ca. 5-6 Sekunden langen Videofilm. Durch die dynamischen Formen scheint das entstandene Bild mehrdimensional zu sein.Isoliert von den bewegten Inhalten auf dem Film entstehen Momentaufnahmen von Unendlichkeiten.

Beim Film wird ein Bild nach dem Anderen zur Seite geschoben, der Scanner der die Filmsequenz aufzeichnet, verliert diese einzelnen Bilder nicht mehr, es wird Bild 1+n daraus.

Das besondere ist, dass die einzelnen Bilder in einer sehr langsamen Geschwindigkeit zur Seite geschoben werden, so dass ein stroboskopischer Effekt entsteht. Das Bild selbst trägt die Information seiner Veränderung in sich und nicht etwa ein Apparat, der es einem Takt unterwirft. Auf der visuell wahrnehmbaren Ebene lässt das serielle Bild eines Filmes sich aus einer Bewegung in einen unendlichen Moment umsiedeln.

Die Video-Scan-Bilder lösen Raum im herkömmlichen auf und komponieren bewegte Bilder. Körper wird plötzlich zu Raum. In der Video-Scan Serie zum Thema "Körper und Bewegung" wird zum Beispiel eine besondere Ästhetik von dynamischen Tänzen und markanten Bewegungsabläufen abgebildet.

Die Video-Scan-Arbeiten zeigen Bewegung, Rhythmus und Körper in einem Bild, Themen sind geschichtliche Ereignisse, Tanz, auch Zeitabläufe wie Sonnenauf- und Untergänge. Verschiedene Zeitabläufe und Perspektiven werden mit Hilfe digitaler Technik in ihrer Echtzeit in ein Bild gesetzt.

Wie nun aber jede Übertragung eines Objektes in ein anderes Medium, bedeutet sie eine Abstraktion des Wiedergegebenen, eine Reproduktion seiner sinnlichen Qualitätsmerkmale auf ein anderes Format. Diese Bilder sind in so Fern Vergrößerungen, als sie besondere Details von Bewegung und Zeit scheinbar zum Vorschein bringen. Aufnahmen von historischen Momenten, wie der berühmte "Mauerspringer" werden zu einer phänomenologischen Verdichtung auf ein Bildformat gebracht, die Zeit und der Moment der Filmaufnahme frieren ein.

Hier wird die Sprache des neu komponierten Bildes zum Zeugen.

Das einmalige an diesen Bildern ist, dass ihre digitale Technik darauf verwandt wird, zu zeigen, dass es ein mögliches Bild gibt, welches den Moment des bewegten Bildes als Vorlage erkennen lässt. Das Bild zeigt, was es weiß!

Es stellt eine Realität dar, die einen irritierenden Zusammenfall von Dagewesensein und Dasein darstellt."